So schreiben Sie Zahlen richtig

Vor langer Zeit hatten wir gelernt, dass die Zahlen von eins bis zwölf ausgeschrieben werden. Und da war doch noch eine Regel, dass man Zahlen ab 13 in Ziffern schreibt?

Was früher richtig war, ist heute ganz anders. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie heute Zahlen in Texten geschrieben werden. Und wie es in Werbetexten am besten funktioniert.

Wann schreibt man Zahlen in Ziffern?
Früher galt: Die Zahlen eins bis zwölf werden ausgeschrieben. Zahlen ab 13 werden in Ziffern geschrieben. Diese Regel existiert nicht mehr. Sie dürfen jetzt auch die Zahlen von 1 bis 12 in Ziffern schreiben. Diese Erkenntnis berechtigt jetzt aber nicht zur nachträglichen Notenaufbesserung Ihrer Primarschulzeugnisse im Fach Deutsch!

 

Da die alte Regel auf uns und auch die meisten Leserinnen und Leser gewohnt wirkt, empfehlen wir, bei der alten Regel zu bleiben. Besondere Zahlen im Text, auf die der Blick gelenkt werden soll, können Sie in Ziffern schreiben und so visuell hervorheben.
 
Beispiel:
In einem Werbetext schreiben wir Zahlen von eins bis zwölf gerne in Ziffern, um damit besondere Aufmerksamkeit zu erzeugen. So stechen sie beim Skimmen und Scannen des Texts ins Auge und werden wahrgenommen. Darum schreiben wir 10 % Rabatt anstatt zehn Prozent Rabatt. Und achten Sie auf das Leerzeichen zwischen Zahl und Prozentzeichen! Das entspricht der DIN-Norm und Textprogramme wie Word korrigieren das auch automatisch.

 


Wann schreibt man Zahlen aus?

Ab Zahlen über zwölf entscheiden Sie das selbst. Denn die Schreibung einer Zahl ist sowohl als Wort oder in Ziffern korrekt. Auf jeden Fall bekommen Zahlen in Ziffern aber mehr Aufmerksamkeit. Das kann gezielt, wie beim Beispiel Rabatt, eingesetzt werden. Soll der Lesefluss nicht gestört oder unterbrochen werden, empfiehlt sich die Schreibweise in Worten.
Richten Sie sich nach der Empfehlung des Duden: Ein- und zweisilbige Zahlen sollen eher ausgeschrieben werden, längere in Ziffern.

Beispiele:
– eins, neun, zwölf, dreissig, hundert
– 45 (anstelle „fünfundvierzig“)
 
Tipp:

Ungefähre Zahl-Angaben werden als Wort geschrieben und exakte Angaben in Ziffern. Schreiben Sie also „Rund dreissigtausend Fans besuchten das Konzert der Rockband“.
 


Zahlwörter gross oder klein schreiben?

Grundsätzlich werden Zahlen klein geschrieben. Ausser, sie werden als Substantiv verwendet.
Beispiel: „Die Sieben ist eine heilige Zahl“
Million, Milliarde etc. sind ebenfalls Substantive und werden grossgeschrieben. Das gilt auch für die Zahlen in Eigennamen wie: der Erste Weltkrieg, die Zehn Gebote, usw.

So schreiben Sie das Datum richtig

Zahlen im Datum zu schreiben, ist eigentlich ganz einfach. Es hängt nur davon ab, ob Sie bei der Zahlenangabe bleiben, den Monat als Wort ausschreiben oder zusätzlich einen Wochentag oder Ort nennen.
 


1. Datum ausschliesslich in Zahlen
Im deutschsprachigen Raum ist die Schreibung TT.MM.JJJJ üblich. Deshalb schreiben wir – DIN-konform – so, obwohl die DIN-Empfehlung eigentlich JJJJ-MM-TT wäre.
 
Tag und Monat sind hier also generell zweistellig zu schreiben. Auch die Jahreszahl kann auf zwei Ziffern gekürzt werden.
 
Beispiel: 31.03.2019 oder 31.03.19
 
Ob Sie zwischen Tag, Monat und Jahr Leerschritte setzen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Duden sind Leerschritte zu setzen, gemäss DIN nicht.

 

Ein Extratipp zum Jahr 2020:
Juristen haben herausgefunden, dass die Abkürzung 20 nachträglich mit Zahlen «ergänzt» werden könnte. So könnte beispielsweise das Datum 4.5.20 zu 4.5.2019 manipuliert werden und damit ein Vertrag plötzlich ein anderes Datum erhalten. Darum das Jahr 2020 immer ausschreiben und nicht mit 20 abkürzen!
 


2. Der Monat als Wort
Wenn der Monat als Wort ausgeschrieben wird, fällt bei der einstelligen Tagesangabe die Null weg.

 

Beispiel:

2. Februar 2019 statt 02. Februar 2019
 


3. Datum mit Wochentag und/oder Ort
Wenn Datumsangaben um Wörter ergänzt werden, kann gemäss Duden die führende Null wegfallen. Das ist besonders bei Pressemitteilungen interessant, die auf diese Weise eingeleitet werden sollten.
 
Beispiele:
Freitag, der 03.11.2020 oder Freitag, der 3.11.2020
St. Gallen, der 03.11.2020 oder St. Gallen, der 3.11.2020
 


4. Tag im Datum: Am Dienstag, dem oder den?
Oh je, jetzt kommen die Fälle der deutschen Sprache. Das, was wir Schweizer in der Schule im Deutschunterricht doch immer so liebten! In unserem ersten Beispiel kommt es darauf an, ob bei der Einleitung ein „am“ oder „vom“ enthalten ist. Trifft dies zu, wird mit Dativ weitergemacht.

 

Beispiel:
Die Nachricht ist vom Sonntag, dem 19. April.
Die Weihnachtsmesse ist am Montag, dem 24. Dezember.
 
Aber:
Die Familie kommt Montag, den 25. Dezember.
Die Freunde kommen Mittwoch, den 26. Dezember, um 11 Uhr, an.
Wir haben heute Dienstag, den 27. Dezember.
Wir beginnen am Samstag, den 28. Dezember.
 
Fehlt das „am“ oder „vom“ bei der Datumsangabe, steht der Monatstag im Akkusativ.
 
Auch im Fliesstext dürfen Sie die Schreibweise frei wählen. Ziehen Sie diese dann aber konsequent durch. Sonst verwirren Sie Ihre Leserinnen und Leser.
 


So schreiben Sie die Uhrzeit richtig
Sicher haben Sie sich auch schon häufig gefragt, wie man die Uhrzeit richtig schreibt.
 
Uhrzeiten in der Schweiz:
Im Gegensatz zur englischen Schreibweise von Uhrzeiten werden im deutschsprachigen Raum die Stundenangaben bis 24 durchgezählt. Dabei werden Stunden, Minuten und Sekunden jeweils länderspezifisch mit einem Punkt (CH) oder Doppelpunkt (DE, AT) voneinander getrennt.


Beispiel:
9.45 Uhr
16.40 Uhr

18.55.10 Uhr
 
In der Schweiz schreiben Sie einstellige Stundenangaben im Fliesstext ohne Null. Zudem werden Stunden und Minuten hier mit Punkt getrennt. Also: 7.45 Uhr

Uhrzeiten in Deutschland:
In Deutschland werden alle Uhrzeiten zweistellig geschrieben – mit einer Ausnahme. Einstellige Uhrzeiten ohne Minuten- oder Sekundenangabe werden ohne vorangehende Null geschrieben.

 

Beispiel: 5 Uhr aber 05:30 Uhr.

 

In Deutschland werden Stunden und Minuten nicht mit Punkt, sondern mit Doppelpunkt getrennt.
Also: 07:45 Uhr statt 7.45 Uhr (CH-Version).

 

Uhrzeiten in Österreich:
Wie in der Schweiz, schreibt man auch in Österreich einstellige Stundenangaben im Fliesstext generell ohne vorangehende Null, allerdings mit Doppelpunkt wie in Deutschland. Also: 7:45 Uhr statt 7.45 Uhr (CH-Version).


Zusammenfassung
Wenn Ihnen Duden oder DIN die Wahl lassen, bleiben Sie am besten bei Ihren Gewohnheiten oder Ihrem Favoriten. Wenn die Unternehmenskommunikation eine Schreibweise vorschreibt, ist diese natürlich einzuhalten. Ebenso wie an alle „verpflichtenden“ Regeln in Duden oder DIN.
Hilfreich ist es auch, in Textprogrammen wie Word die Sprache über die Sprachwahl einzustellen. Unklarheiten oder Fehler werden automatisch markiert und hervorgehoben.

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