Ohne Text kommt Ihr Bild auf den Hund

Häufig erlebe ich, dass für Websites einfach mal so Bildwelten gesucht werden. Oder für einen bestehenden Text wird ein «Stock-Bild», also ein Bild ab Lager, verwendet, das schon 100fach eingesetzt wird. In diesem Blog möchte ich einige Aspekte des Zusammenwirkens von Text und Bild beleuchten. Denn nur die richtige Kombination erzielt auch die gewünschte Wirkung!

Wir alle nutzen rege Google, um im Internet Dinge zu finden. Dazu müssen wir Google einen Text eingeben. Schriftlich oder über die Sprachfunktion. Denn Google kann heute vornehmlich nur Text! Auch wenn die Bilderkennung von Google sehr fortgeschritten ist.
Vielleicht kennen Sie Google Foto. Dieses clevere Hilfsprogramm ordnet selbst aufgenommene Bilder den jeweiligen Orten oder Objekten zu. Aber kann Google auch erkennen, in welchem Kontext ein Bild steht?

 

Ein Beispiel:

Hundesalon oder Hundeschule?
Hundesalon oder Hundeschule?

Für Google ist dieses Bild in erster Linie ein Hund. Google ist inzwischen schon so clever, die Rasse und die Fellfarbe zu erkennen. Auch ob es sich um einen Welpen oder einen ausgewachsenen Hund handelt, kann Google über die Bilderkennung bestimmen. Aber den Kontext, in dem dieses Bild steht, kann Google ohne Text nicht bilden.


Geht es bei diesem Bild also um:

Hunde Gassi führen, um Dog-Sitting, einen Hundesalon, Hundezucht oder ist es Werbung für eine Hundeschule?

Auf dieser Raststätte wurde der Welpe ausgesetzt!
Auf dieser Raststätte wurde der Welpe ausgesetzt!

Oder ist der Sachverhalt ganz anders? Wurde dieser Hundewelpe zu Beginn der Sommerferien an einer Autobahnraststätte ausgesetzt wurde und völlig ausgehungert und verdurstet gefunden? 


Sie haben bestimmt an Ihrer eigenen Reaktion gespürt, dass das Bild mit dem neuen Text sofort eine ganz neue Dimension erhalten hat. Das beweist , dass ein Bild alleine und ohne Kontext zu viel Spielraum für Interpretationen offenlässt.

 

Darum müssen wir in Print und Web Bilder mit Untertiteln und Bildlegenden versehen oder, auf Websites, einen Hintergrundtext (ALT-Text) mitgeben. Damit unser Angebot oder die Aussage mit dem Bild übereinstimmen und Google, aber auch die Leserin und der Leser, verstehen, worum es geht.


Übrigens fotografierte ich den süssen Welpen auf einer Fahrradtour bei Heidelberg. Ich gehe einfach mal davon aus, dass es ihm gut geht und ihn nie jemand aussetzen würde!

Bildlegenden steuern das Kopfkino

Bildlegenden sind ein sehr wichtiges Mittel, um die Lesenden auf die richtige und gewollte Spur zu führen. Und genau das wollen wir mit unseren Texten ja erreichen. Wir wollen, dass uns die LeserInnen folgen und unsere Argumentationen aufnehmen. Ein wichtiger Aspekt dazu sind sorgfältig und bedacht formulierte Bildlegenden.


Ein Beispiel: Welche der folgenden drei Bildlegenden würden Sie diesem Bild zuordnen?

1. Tierschützer setzen sich vehement dafür ein, den blutigen Stierkampf in spanischen Arenen abzuschaffen!

 

2. Unmittelbar nach der Aufnahme dieses Bildes durchbohrten die spitzen Hörner des Bullen den Torero.

 

3. Bei der südfranzösischen Course Camarguaise werden die Stiere nicht verletzt und für die Zuschauer ist es ein grosser Spass!


Die Lösung: Sollten Sie bereits einmal die Camargue besucht haben wissen Sie, dass Antwort Nr. 3 richtig ist. Aber auch die anderen Aussagen könnten durchaus zum Bild passen, je nach Thema und Bezug. Ohne Bildlegende interpretiert jeder Betrachter in das Bild das, was er gerade sieht oder sehen möchte.

Ein Bild für alle Fälle?

Das gleiche Bild immer wieder verwenden?
Das gleiche Bild immer wieder verwenden?

Ob in der Presse oder in der Unternehmenskommunikation – gewisse Bilder, oder leichte Abwandlungen davon, findet man immer wieder. Da wird ein Bild immer wieder verwendet.

 

So wie dieses Beispiel:


Ein Artillerist an einer gerade feuernden Kanone illustriert auf praktisch allen Medienkanälen immer wieder den fürchterlichen Krieg in der Region Berg-Karabach. Zugegeben, das Bild ist aussagekräftig.  Aber sagt es etwas über die Schrecken in der Region aus? Könnte es nicht auch während eines Manövers irgendwo auf dieser Welt aufgenommen worden sein und steht jetzt in Bilddatenbanken einfach zum Abruf zur Verfügung?

Menschen bei Sitzungen. Ein Sujet, was immer wieder gerne genommen wird, aber auf Dauer langweilig ist
Menschen bei Sitzungen. Ein Sujet, was immer wieder gerne genommen wird, aber auf Dauer langweilig ist

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das gleiche «Phänomen» können Sie auch auf Unternehmenswebsites beobachten.

Besonders bei Kanzleien, Anwaltsbüros oder Finanzinstituten entdeckt man häufig die gleichen, gekauften «Stock»-Bilder. Aber als Träger für eine prägnante Botschaft taugt das nicht. Mit immer dem gleichen Bild stumpft der Betrachter irgendwann ab. Wenn permanent die gleiche Art von Illustration erscheint, wird die Botschaft unsichtbar.


Dabei wäre es doch einfach, mit einem professionellen Fotografen eine eigene Bildwelt zu erschaffen. Das ergibt Wiedererkennung und gibt Ihrem Unternehmen ein Profil.

Fazit: ein Bild sagt alleine fast nie mehr als 1'000 Worte!

Sehr häufig hört man die Aussage «Ein Bild sagt mehr als 1‘000 Worte». Besonders gern ausgeschmückt mit Begründungen wie: «Das liest ja eh niemand» oder «wer hat schon Zeit lange Texte zu lesen».

 

Aber Hand aufs Herz: wären Sie in der Lage, Ihre Produkte und Dienstleistungen ausschliesslich in Bildern darzustellen? Das ist schwierig bis unmöglich!

 

 

Als Unternehmen dürfen wir dem Publikum nicht einfach die eigene Interpretation von Bildern überlassen. Wir wollen das Kopfkino der LeserInnen steuern und eine einheitliche Botschaft gezielt an alle Kunden aussenden. Das erfordert eine perfekte Kombination von Bild und Text.


Überlegen Sie sich also bei der Wahl der Bilder für Ihre Unternehmenskommunikation, was Sie Ihren Kunden und Ihrem Umfeld mitteilen wollen. Und ergänzen Sie das Bild mit einer Legende, welche exakt das mitteilt, was der Empfänger erfahren soll. Erst dann werden Informationen schlüssig und Sachverhalte klar.


Vermitteln Sie auf Ihrer Website, in Ihren Prospekten, Ihren Newslettern, den Fachberichten und den Publireportagen Ihre Marktleistung mit Bild und Text. Lassen Sie mit schlüssigen Bild-Text-Kompositionen den Charakter Ihrer Firma und die Einzigartigkeit Ihres Produkts, beziehungsweise Dienstleistung, glänzen.

 

Übrigens:
Praktisch alle berühmten Künstler, von der Antike bis zur Neuzeit, haben ihren Bildern Namen gegeben. Und in Museen werden an Vernissagen intensiv Kunstwerke mit vielen Worten besprochen und erläutert. Wäre das notwendig, wenn die Bilder so ganz alleine mehr als 1'000 Worte sagen würden und für sich sprechen könnten?

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